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Sonnenuhr 3D Scan von Video und 3D Druck

3D-Scan aus einem Video? Das geht!

Der Kunde wünscht sich ein 3D-gedrucktes Abbild einer Sonnenuhr, welche in einem Park in Winterthur steht. Eine vor Ort Aufnahme mit dem Industriescanner würde jedoch sein Budget übersteigen. Unsere Lösung: Der Kunde hat einen Film von der Sonnenuhr mit der Handykamera gemacht. Das Video dient als Vorlage für Scan und Druck. Hat das geklappt? Lesen Sie hier.

(Unten auf dieser Seite finden Sie zwei Youtube-Tutorials zu diesem Thema)

Die Sonnenuhr im Rosengarten Winterthur

Im Rosengarten in Winterthur können Besucher schön verweilen, die Aussicht über die Stadt geniessen und an seltenen Rosenarten schnuppern. Neben dem alten Teehaus aus dem Jahr 1911 wurde in den 1970er Jahren eine grosse Sonnenuhr aus Metall errichtet. Für unseren Kunden hat diese Uhr einen familienhistorischen Wert. Deshalb bestellte er bei Faigle 3D eine digitale Kopie der Sonnenuhr, sowie einen kleinen 3D-Druck (200 mm hoch) davon, um ihn zuhause aufzustellen.

Einfach selber mit Video Scannen

Die Offerte von Faigle 3D für den Scan des Objektes fiel über seinem geplanten Budget aus. Zum Glück fand der 3D-Techniker eine günstigere Lösung. Anstatt selbst mit dem Industriescanner nach Winterthur zu fahren, um die Sonnenuhr akkurat einzuscannen, bat er den Auftraggeber diesen Arbeitsschritt selbst zu übernehmen und das Objekt mit dem eigenen Smartphone zu filmen. Der Kunde übernahm die Aufgabe und konnte die Projektkosten damit deutlich senken. Scannen mit der herkömmlichen Video-Funktion am Handy? Wenn der 3D-Druck nicht exakt vermessen sein muss, zum Beispiel weil er eine technische Funktion in einem grossen Ganzen hat, dann geht das!

Video als Vorlage für 3D Scan

Für das Video musste der Auftraggeber die Sonnenuhr spiralförmig von oben nach unten filmen. Ein Kinderspiel, das jeder mit seinem Smartphone machen kann. Es braucht auch keine spezialisierte App dazu, einfach die Videofunktion des Mobiltelefons. Die Videoaufnahme wandelt der Techniker nachfolgend wieder in Bilder um, unscharfe Stellen oder Details kann der 3D-Techniker im Nachhinein nachmodellieren.

Photogrammetrie: Ist technisch gesehen, keine 3D-Scanverfahren, das 3D-Modell wird direkt anhand der Bilder errechnet. Es muss einzig sichergestellt werden, dass qualitativ gutes Bildmaterial für alle Details des Objektes bestehen. Das 3D Modell zeigt die Form (Mesh) und die Farbe (Textur) des Objektes

3D Laser-Scanning: Der Laserscanner tastet das Scanobjekt mit Laserstrahlen ab und erstellt eine Vermessung aus Koordinaten, eine sogenannte Punktwolke. Dies Punktewolke bildet das Volumen des Objektes ab, die Textur des Objektes wird dabei nicht erfasst.

Tipps vom Profi: Scannen mit Hilfe von Video:

Folgendes sollten Sie bei der Photogrammetrie mit der Videofunktion beachten:

  • Scannen Sie das Objekt in einer kontinuierlichen Bewegung
  • Gimball oder Steadycam benutzen, damit Video nicht verwackelt ist
  • Sie müssen um das Objekt herum laufen, planen Sie genug Platz ein
  • Draussen: ein bewölkter Himmel bietet optimale Lichtverhältnisse
  • Drinnen: Diffuses Licht ist optimal
  • Das Objekt von oben nach unten spiralförmig filmen
  • Erstellen Sie zur Sicherheit mehrere Aufnahmen – damit Sie die schärfste auswählen können
  • Video nicht editieren – notieren Sie sich jedoch die unscharfen Stellen (Videozeit)
  • Um das Video wieder in Einzelbilder umzuwandeln, benutzen wir z.B. einen Video zu JPG Converter. Es gibt einige Gratistools, welche Sie für diese Methode nutzen können, um einfache Objekte selber zu scannen

SLA 3D-Druck

Gedruckt hat der 3D-Techniker das gescannte Objekt mit Black Resin in einem SLA Verfahren Formlabs 3L 3D-Drucker, um den Druck schnell und kostengünstig zu erledigen und um eine schöne Oberfläche für die Details zu erreichen. Eine unkomplizierte Lösung für das vorgelegte Budget. Mit der gefertigten Sonnenuhr im Kleinformat kann der Kunde in seinem Garten ebenso die Zeit ablesen, wie die Gäste im Rosengarten Winterthur.

Sonnenuhr Winterthur - Vorlage für 3D Scan für 3D-Druck

In dem Video (Teil 1) erklärt Andreas, wie Sie ein Objekt mit der Handycamera richtig scannen.

In dem Video (Teil 2) erklärt Andreas, wie Sie die Video-Datei weiter bearbeiten.